12.01.2011

Unwirklich

Ich weiß, ich bin ein Teil von dir ... ein Teil deines Lebens; doch es fühlt sich unwirklich an.

Du bist allein eingeschlafen - dabei willst du mich neben dir wissen.
Du wirst von einem Opeth-Song geweckt - und nicht von mir.
Du kochst dir morgens Kaffee - obwohl dir meiner viel besser schmeckt.

Über den Tag verteilt bist du froh darüber, dass wir chatten können. Dass du mich am Abend über Webcam sehen kannst. Dass du zwischendurch meine Stimme hören kannst. Du denkst sehr viel an mich - und du hasst es, dass du nicht bei mir sein kannst.

Du weißt, du bist ein Teil von mir ... ein Teil meines Lebens; doch es fühlt sich unwirklich an.

Ich schlafe beinahe gar nicht - weil ich ohne dich nicht einschlafen kann.
Nach höchstens vier Stunden, wache ich automatisch auf - und kann mich nicht an dich kuscheln.
Ich koche wie gewohnt Kaffee - obwohl er mir nicht schmeckt, wenn ich ihn allein trinken muss.

Tagsüber bin ich froh, wenn ich etwas von dir lesen kann. Wenn ich kurz deine Stimme hören und dein Lächeln auf dem Monitor sehen kann. Ich denke sehr viel an dich - und ich hasse es, dass ich nicht bei dir sein kann.

Wir warten immer wieder - wie Gefangene auf den Tag der Haftentlassung - auf den Tag des Wiedersehens.
Diese Wartezeit hat einen schalen Beigeschmack, doch den nehmen wir hin. Wir meistern unseren Alltag - jeder für sich allein. Wir bemühen uns darum, den Anderen ins eigene Leben einzubinden - aber so fühlt es sich falsch an.

Irgendwann...

Geduld ist eine Tugend, heißt es. 
Ich für meinen Teil behaupte, dass ich nicht tugendhaft bin... 
...aber ich liebe - bedingungslos.

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