04.05.2012

Ein kleines Wunder

Zazou ist jetzt seit drei Wochen bei uns und wir freuen uns wie blöd über jeden kleinen Fortschritt, den sie macht. Einmal hat sie mich ja draußen, in einem unüberlegten Moment, zum Spielen aufgefordert ... und ist sofort weggelaufen, als sie merkte, was sie da tat.
Im Haus war daran nicht im Entferntesten zu denken. Hier gab es bisher kein unüberlegtes Handeln. Jeder unserer Schritte wird genauestens geprüft und überwacht, jede Bewegung analysiert - und dabei wird der Schwanz bis zum Bauchnabel gezogen und der gequälteste Hundeblick aufgelegt, den man sich vorstellen kann.
Wenn wir vom Spaziergang zurück sind, trinkt sie was, legt sich auf's Sofa und bleibt dort bis zum nächsten Spaziergang.
Vergangene Nacht ist allerdings ein kleines Wunder passiert...


Gegen 23:00 waren wir von unserer nächtlichen Gassi-Runde zurück. Mein Männe schlief schon und somit waren Zazou und ich eine Weile, bei völliger Stille, ganz allein im Wohnzimmer, da ich am PC noch zu tun hatte.
Sie legte sich, wie immer, mit einem guten Meter Abstand zu mir auf's Sofa und döste.
Nach einigen Minuten stand sie plötzlich auf - ich dachte, sie würde sich strecken - verharrte in der "Vorderbeine lang, Poppes nach oben" Position, wedelte plötzlich mit dem Schwanz, guckte mich aufgeregt mit geöffnetem Maul an und tapste immer wieder mit den Pfoten nach mir. Da fordert sie mich tatsächlich, als wäre es völlig selbstverständlich, zum Spielen auf! Ich war total baff und wusste nicht, wie ich reagieren sollte, also tapste ich erst mal vorsichtig nach ihrer Pfote - dieses Spiel spielten wir dann abwechselnd und das Ende vom Lied war, dass wir gemeinsam über den Fußboden gerobbt sind. Währenddessen bot sie mir immer wieder ihre Flanke dar, oder leckte über meinen Kopf.
Als sie dann müde wieder auf's Sofa kletterte, durfte ich mich sogar richtig an sie herankuscheln und sie kraulen - wenn ich aufgehört habe, bekam ich nen Stupser mit der langen Nase.
Das Eis scheint - zumindest in meinem Fall - gebrochen zu sein, denn auch heute lässt sie mich wie selbstverständlich an sich heran und sie freute sich schwanzwedelnd auf den Spaziergang.
Ich kann gar nicht beschreiben, wie ich mich fühle...
Für euch ist das vielleicht gar nichts Besonderes, aber ich freue mich wie ein Schneekönig, hatte gestern echt Pipi in den Augen und mein Herz machte einen Hüpfer nach dem anderen.
Es macht mich so glücklich, dass diese kleine, geschundene Hundeseele nun von ganz allein bereit dazu ist, dem Menschen wieder zu vertrauen und es ist einfach wunderschön, Zazou dabei zu beobachten, wie sie entdeckt, dass das Leben schön sein kann. :-)

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