Die Werbung, Designer und ganze Modelabels reden uns ein, dass Frauen Size 0 tragen müssen, um als schön zu gelten und Männer sollten über 1,80m und knackig durchtrainiert sein, damit sie ansehnlich auf ihre Umwelt wirken. Alles fernab dieser Norm gilt als hässlich, bzw. unansehnlich.
Viele Menschen haben diese Norm bereits (ob bewusst, oder unbewusst) übernommen. Männer, wie Frauen halten nur nach dem Modeltyp Ausschau und versuchen selbst, mit Make up, viel Sport, wenig Essen und/oder plastischer Chirurgie, an diese Idealmaße zu gelangen, oder sie zu halten. Ausnahmen bestätigen - wie immer - die Regel. Es gibt ja auch die, die ohne Zutun aussehen, wie aus dem Katalog gesprungen.
Mittlerweile gibt es eine Gegenbewegung. Das Geschrei der Masse wurde laut; der Wunsch nach Normalität immer größer. Den Menschen wurde bewusst, dass der Durchschnittsbürger nun mal nicht aussieht, wie Kate Moss, oder Megan Fox, Markus Schenkenberg, oder Brad Pitt. Jeder Mensch hat nun mal seine Ecken und Kanten und jeder Teil des Körpers ist individuell. Da kann es vorkommen, dass gewisse Äußerlichkeiten bei dem ein, oder anderen, als optisches Defizit wahrgenommen werden. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass dieser Mensch dann hässlich ist - er spricht eben nur nicht jeden an. Wo wir wieder bei einem Punkt wären, über den man ewig diskutieren könnte und an dem es soviel Intoleranz gibt, dass einem schlecht werden könnte. Wie kann ich einen Menschen als hässlich bezeichnen, wenn er in den Augen eines anderen vielleicht das wunderschönste Geschöpf auf Erden ist? Da gibt es einen kleinen, aber feinen Unterschied. Es ist möglich, dass ich jemanden hässlich finde, aber ich kann nicht sagen, dass er hässlich ist, denn generell ist er es nicht - nur für mich. Das sollten einige Leute im Hinterkopf behalten, wenn sie mal wieder vorschnell verbalen Nonsens von sich geben. Es ist übrigens auch nicht zwingend notwendig, mitzuteilen, dass man Person X hässlich findet - sowas hört niemand gern und es verletzt; wenn auch vielleicht nur unterbewusst, weil man an sich ein dickes Fell hat.
Nun gut, ich schweife ab...
Was ich eigentlich schreiben wollte...
Viele Menschen wandern nun vom einen Extrem zum nächsten.
Schlanke, durchtrainierte Menschen sind out/hässlich - es lebe der Bierbauch und die "paar Kilo zuviel"!
Der Grundgedanke ist richtig, die Auffassung falsch. Man hasst es, dass einem erzählt wird, nur Size 0 wäre schön, schreit nun aber ganz laut, dass alles, was Size 0 trägt hässlich ist und nur Rundungen schön sind.
Damit diskriminiert man nun wieder das Erscheinungsbild einer Gruppe - aber das scheint in Ordnung zu sein...
Wieso kann es denn nur ein Ideal geben? Es sieht vielleicht in manchen Fällen nicht gut, oder ungesund aus, wenn ein Mensch sehr schlank ist, aber das bedeutet doch nicht, dass er deswegen hässlich ist. Genauso anders herum: Niemand beschwert sich darüber, wenn Frau keine Ideal- sondern Normalmaße hat. Wenn daraus allerdings ein massives Übergewicht entsteht, wird sie ganz schnell als "zu fett" abgestempelt. Es gibt aber durchaus Männer, die Rubensweiber besonders attraktiv finden und genauso gibt es viele Frauen (dazu gehöre ich auch) die lieber ein kleines Bäuchlein, als stahlharte Muskeln beim Partner bevorzugen. Dann gibt es welche, die wollen ihren Partner rank und schlank und wieder andere stehen darauf, wenn der Körper von Schmuck in Form von Tattoos und/oder Piercings und ausgeflippten Frisuren geziert wird - vielleicht auch ein Mix aus alledem.
Die Hauptsache ist, dass der Mensch sich wohl in seiner Haut fühlt. Man muss sich nicht verbiegen, nur damit einen der Rest der Menschheit schön findet. Damit wird man sicher beliebt, aber nicht glücklich. Man sollte zu dem stehen, was man ist - nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich. Wenn einem selbst etwas nicht gefällt, kann man es ändern, aber man sollte es niemals für andere tun. Es gibt immer jemanden - egal, wie man aussieht, der einen wunderschön findet ... eben weil man aussieht, wie man aussieht.
Und die, die einen nicht mögen, wie man ist ... tja ... die braucht man auch nicht in seinem Umfeld.
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