Man wacht auf und weiß eigentlich sofort: Der Tag wird beschissen. Oder man wacht auf, denkt sich: Ok, mal gucken, was kommt ... und dann wird's beschissen. Das ist natürlich nicht der Regelfall - es gibt auch Tage, die sind schon beim Aufstehen erstklassig ABER: Diese Tage gehen meist unter, wenn es um die Wahl der Begleitmusik geht. Der Mensch neigt dazu, schlechte oder depressive Laune mit passender Musik zu unterlegen.
Es geht uns schlecht, wir wollen uns nicht schlecht fühlen und trotzdem hauen wir Musik in unseren Player (Stereo-Anlage, PC, mp3 - was auch immer...werdet jetzt nicht kleinkariert!) und verstärken die negativen Gefühle damit nur noch. Bewusst oder unbewusst? Wieso schalten wir nicht auf etwas Fröhliches, atmen durch und verbessern langsam aber sicher die derzeitige Gefühlswelt? Wäre das zu einfach? Oder ist es zu schwer, weil es uns viel leichter fällt, immer tiefer in die seelischen Abgründe zu rutschen, als den Gedankenberg hinaufzuklettern?
Phänomenal, wie wir auf Musik reagieren. Wir hypnotisieren uns damit und bleiben paralysiert drauf hängen. Es fällt uns schwer, das Genre zu ändern, weil wir insgeheim wissen, dass es auch sofort unsere Verfassung ändern könnte. Scheint fast so, als wäre der Mensch dazu gemacht, unglücklich zu sein. Es fällt ihm jedenfalls leichter. Es ist einfacher, zu lamentieren, als freudestrahlend durch die Gegend zu hüpfen - wobei Letzteres auch eher den Eindruck eines auf LSD hängen gebliebenen Glücksbärchis erweckt... Auf offener Straße praktiziert, sind etwaige Polizeikontrollen sicher nicht auszuschließen. ... Wie auch immer.
Wie ich auf diesen ganzen Kram komme? Ich habe heute Nacht beim Verfassen des letzten Blogs, "Trauermusik" gehört, welche dafür sorgte, dass sich meine miese Laune nur verstärkte. Das hat mich vor einigen Minuten nachdenklich gestimmt.
Ich höre diese Musik noch immer und trotzdem hebt sich meine Laune gerade - was mir zeigt, dass ich mich nicht nur mit Musik, sondern auch mit dem Schreiben von etwas netteren Texten beeinflussen kann. Der akustische Einfluss holt das nicht mehr auf... könnte aber durchaus verstärkend wirken, wenn ich jetzt endlich mal das Genre wechsel und mich ordentlich mit Metal zuballere. *klick* Gedacht - getan.
...Oah, das Lied ist scheiße jetzt. -.-
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