28.05.2011

... und am Ende ist man plötzlich wieder allein.

Du gibst dein letztes Hemd für sie ... einfach so ... weil du es willst. Für wen du das tust? Na für die, die dir wichtig sind ... für die, die du liebst. Jahrelang sorgst du dich um sie, sorgst für sie. Machst es ihnen recht, weil du willst, dass es ihnen gut geht ... an nichts fehlt.

Du bist immer für sie da - manchmal nur auf Entfernung ... aber du bist da - immer.
Du hörst dir ihre Sorgen, Ängste und Nöte an.
Du hilfst, wenn du kannst... In welcher Form auch immer.
Du lächelst und scherzt immerzu, um sie aufzuheitern ... um sie abzulenken - ganz egal, wie du dich fühlst.
Du geigst ihnen die Meinung, wenn ihre Engstirnigkeit sie vom rechten Pfad abbringt und versuchst, sie auf den richtigen Weg zu schubsen. ...

Plötzlich gerät dein eigenes Leben aus den Fugen und zu allem Überfluss wirst du krank. Keine Grippe, sondern ein steter Begleiter, von nun an. Durch diesen Umstand legst du dir selbst, ungewollt, Steine in den Weg. Du machst das Beste aus dem, was du hast, aber es ist alles nicht mehr so einfach. Du kannst nicht mehr so, wie du gern möchtest. ... und das merken auch die, die dir so wichtig sind.
Doch handeln sie nicht, wie du es erwarten würdest, nein.
Sie handeln ganz anders.
Die Monate ziehen ins Land und du bist fast gänzlich allein.
Ganz langsam verschwinden die, die du liebst, die, die dir wichtig sind, aus deinem Leben.
Warum?
Weil du eben nicht mehr - immer - für sie da bist, wenn sie dich brauchen. Weil dein Ohr fehlt, wenn sie ihre Klagelieder anstimmen. Weil du sie nicht mehr aufheiterst, oder ihnen durch schwierige Situationen hilfst.
Es ist unwichtig, dass du krank bist.
Es ist unwichtig, dass du deshalb eingeschränkt bist.
Es ist unwichtig, dass du nun dazu gezwungen bist, dich, weit mehr als sonst, nur auf dich zu konzentrieren. Das alles zählt nicht. Was zählt ist, dass du nicht da bist.

Jetzt sind es nur noch ganz wenige Menschen, die du an deiner Seite hast. Das ist nicht schlimm, denn du hast dich damit abgefunden, dass es so verlaufen ist. Du machst - wie immer - das Beste daraus. Für diese paar Menschen bist du, nach wie vor, da. Das schaffst du trotz allem. Darüber bist du froh, denn es hält dich über Wasser.

Dumm nur, dass dieser eine, dieser besondere Mensch das nicht will. Weder deine Hilfe, noch deinen Trost, noch dein Ohr. Du kannst immer für ihn da sein, aber mehr ... mehr kannst du scheinbar nicht.

...und am Ende ist man plötzlich wieder allein.

Also sei auch in den schönen Zeiten deines Lebens immer auf der Hut, denn es sind nur Momente, in denen das Schicksal zum nächsten Schlag ausholt.

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