So ist das ... und nicht anders

Es gibt Phasen, da hängt man durch und weiß nichts mit sich anzufangen. Man fühlt sich überflüssig, nicht ausgelastet, ist voller Tatendrang, kann aber nicht aus seiner Haut, weil einem da schon die Umgebung einen Strich durch die Rechnung macht und auch sonst läuft alles irgendwie merkwürdig. Der Mann ist erst am Abend daheim, das Kind hat die Nase voll davon, ständig betüdelt zu werden und sitzt viel lieber allein im Kinderzimmer, um zu malen und Plastikmahlzeiten zu servieren und Frosch und Vogelspinne gehören nun nicht wirklich zu den Haustieren, die eine besonders fürsorgliche, oder gar intensive Pflege benötigen. Schon nach kürzester Zeit schleicht sich, ganz klammheimlich, eine Einsamkeit in die Seele, die man nicht deuten kann.

Es bleibt einem also nichts anderes übrig, als sich dem tristen Alltag zu fügen.
Man erledigt, was erledigt werden muss, lässt sich Dinge einfallen, die vielleicht getan werden müssten und merkt ziemlich schnell, dass da einfach nichts mehr ist - alles fertig.

Nun könnte man sich ja kreativ betätigen und Bilder malen, fotografieren, schreiben, ein Buch lesen ... und merkt ganz schnell, dass das alles Dinge sind, die man für gewöhnlich macht, um Stress abzubauen, sich von etwas zu erholen ... um zu entspannen.
Was ist aber, wenn man keinen Stress hat? Wenn der Körper erholt und der Geist entspannt ist? Was macht man, wenn einem der innere Schweinehund genau sagt, was einem fehlt - nämlich, dass man eine Aufgabe braucht? Und man dann realisiert, dass man diese nicht bieten kann...

Über kurz oder lang flippt man aus ...

Niemand will das und allein der Selbsterhaltungstrieb zwingt einen schon förmlich dazu, sich eine sinnvolle Beschäftigung zu suchen. Also wird überlegt, was man sich zur Aufgabe machen könnte. Eine Herausforderung soll es sein. Irgend etwas, dass einem den grauen Alltag in vielen bunten Farben präsentiert und einen vor der Situation bewahrt, die man nur allzu gut aus der Vergangenheit kennt.

Vielleicht hat man Glück und findet eine Aufgabe ...
... aber vielleicht hat man auch das Pech, dass man diese Aufgabe zwar findet, aber nicht zu seiner Aufgabe machen kann.